Vom Unternehmen zur Öffentlichkeit

Ursprünglich exklusiv für den großen Hard- und Software-Anbieter Comspot entwickelt, wurde die gleichnamige Schrift ausgebaut und steht nun endlich allen zur Verfügung. Hier erfahrt ihr, wie es Comspot vom Custom Font in unsere Font Libary geschafft hat:

Anfang 2015 entwarf Nils Thomsen eine Hausschrift für den Hamburger Hard- und Software-Reseller CPN Cooperation Network GmbH und dessen Partner Comspot.

Da der Ursprung von CPN im Programmieren liegt, konzentrierte sich Nils bei der Gestaltung des Custom Fonts auf Monospace-Schriften. Weil die Lesbarkeit von nicht proportionalen, monospacigen Buchstaben aber ziemlich unbefriedigend sein kann, führte der Entwicklungsprozess schließlich doch zu modernen und proportionalen Buchstaben mit Formen, die nur vereinzelnd auf den Monospace-Ursprung hindeuten.

Der Prozess von Comspot führte zu modernen und proportionalen Buchstaben mit einigen Formen, die auf den Monospace-Ursprung hindeuten.


Manche sagen »es ist bloß ein Gefühl«, aber Emotionen sind der wichtigste Aspekt bei der Markenbildung und so auch bei der Schriftgestaltung – abgesehen von all den technischen Anforderungen. Während die ursprüngliche Comspot Coprorate-Schrift die Monospace-Alternativen als subtiles Branding-Element nutzt, sind sie in der Retail-Version deutlich voneinander getrennt. So sind in der Comspot Tec jetzt alle markanten Schriftformen Standard, wohingegen die 2017er Comspot cleaner und etwas konventioneller daherkommt.

Zweifellos ist die Comspot eine Schrift mit technischem Schwerpunkt. Aber eine Prise Freundlichkeit steht ihr gar nicht so schlecht – vor allem, wenn man bedenkt, dass sie für die persönliche Beratung zu technischen Themen entwickelt wurde. Comspot ist deshalb subtil abgerundet. Der Grad der Abrundung nimmt von der Hairline bis zur Ultra zu, wodurch sowohl elegante, leichte als auch freundliche, fette Schnitte entstehen.

Für jeden Reseller steht der Verkauf im Fokus – und damit auch Preise, na klar. So waren die Zahlen bei der ursprünglichen Entwicklung als Corporate Font entscheidend, denn die Preise sollten nicht nur schön aussehen, sondern auch perfekt in Tabellen funktionieren. Obwohl sich die Zahlen auf Produkten und Anzeigen bereits bewährt hatten, wurden für Textliebende noch Mediäval-Ziffern hinzugefügt.

Wie fast jedes Unternehmen benötigte Comspot eine individuelle Schrift für alle Medien. Natürlich sollte sie in Lesegrößen funktionieren zugleich aber auch in großen Headlines markant erscheinen. An dieser Stelle lohnt es sich, einige der Anwendungszwecke zu erwähnen, die Comspot/CPN vorschwebten: Lesetext in Magazinen, Produktverpackungen, Bürosoftware (Microsoft), Serversoftware für Rechnungen (Filemaker), Webseite, Newsletter, Werbetafeln und vieles mehr.

Durch das Hinzufügen der unterschiedlichen Rundungen und stilistischer Alternativen für zusätzliche Zeichen zur Ausgangsschrift, war es nicht mehr notwendig, eine ergänzende Headline- oder Textschrift zu entwerfen. Comspot deckt bereits alles ab.

Während die ursprüngliche Familie nur drei Schnitte benötigte, um alle notwendigen Anwendungen zu gewährleisten, wurde die neue Comspot auf neun Schnitte erweitert, um auch die Extreme abzudecken und für redaktionelle und plakative Anwendungen attraktiv zu werden. Außerdem wurde der Zeichensatz erweitert: Ausgehend von rund 300 Zeichen beinhaltet die Familie in ihrer neuen Version nun mehr als 870 Gylphen.

Comspot bietet eine Reihe kontextbedingter Alternativen und praktische Autokorrekturen. Nils hatte viel Spaß dabei, sich Kontexte zu überlegen, die von einer solchen Lösung profitieren könnten, denn die Funktion ist nicht hinderlich, sondern wirkt ernsthaft unterstützend bei der Feinabstimmung der Texteinstellungen. Nun, das war die Geburtsstunde von Comspot.

Aber Moment mal: Was macht man, wenn alle Buchstaben systematisch durchdacht und vollendet sind und in der Praxis gut funktionieren? Feierabend? – Nein, man beginnt mit Dingbats und geometrischen Formen. Doch wie statte ich ein Schriftbild – selbst ein Werkzeug – mit einem ganzen Werkzeugkasten von hilfreichen Komponenten aus, um schöne Schablonen bauen zu können? Do-it-yourself!

Denn mit den Spracherweiterungen und zusätzlichen OpenType-Funktion ist es noch nicht getan, ein eifriger Nils lässt sich nicht aufhalten: Getrieben vom Wahn der DIY-Attitüde fügte er mehr als 30 Piktogramme und Icons mit amüsantem Flair hinzu, wobei insbesondere das uniE03B Erwähnung finden sollte – eine Axt, die nicht zum Holzhacken verwendet wurde… ;)

Schlussendlich war das die Entstehung von Comspot.

...und jetzt? Ein wohlverdientes Feierabend-Bier für Nils und ein Blick auf die Comspot-Produktpallette für euch!